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Die ersten 10 000 Aufnahmen sind die schlechtesten.
Helmut Newton, 1920


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Kafitz-Klage

Kafitz droht Klage wegen Schadensersatz

Verdacht der Vermögensgefährdung, Kreditvergabe an Cash Settlement Ticketing GmbH (CST) von Kai Richter, Schadensersatzforderungen gegen früheren Geschäftsführer möglich

Die Untersuchungen über die Vergabe von Aufträgen und den Geldfluss im Zuge der Nürburgringerweiterung laufen weiter. Nach Aussage des CDU-Ausschussmitglieds Axel Wilke bestehe der Verdacht, dass die Vergabe von Geldmitteln der Nürburgring GmbH an die Cash Settlement Ticketing GmbH (CST) auf Anweisung von Dr. Walter Kafitz eine Vermögensgefährdung dargestellt habe. Die Firma, deren Geschäftsführer Kai Richter ist, rechnet seit Einführung der Ringcard als Zahlungsmittel die Einnahmen aus Verkaufsständen ab.

Kafitz hatte seinerzeit einen Kredit in Höhe von 5,6 Millionen Euro an den damals zahlungsunfähigen Investor veranlasst, der erst durch die Zahlung der Landesmittel wieder in das Landesprojekt investieren konnte. So konnte der Verdacht der Insolvenzverschleppung gegen Richter abgewendet werden. Damals waren zwei Strafanzeigen gegen Richter anhängig.

Kafitz hat gegen seine fristlose Kündigung Klage beim Landgericht Koblenz eingereicht. Allerdings steht ihm möglicherweise selbst eine Klage ins Haus: Laut einem Gutachten von Ernst & Young kann die Nürburgring GmbH einen Schadenersatz von rund 300.000 Euro gegen ihn geltend machen. Die Grünen fordern gar einen Ersatz von bis zu 6,5 Millionen Euro.

Seit der Eröffnung im Juli 2009 fährt das neue "Freizeit- und Business-Zentrum" Millionenverluste ein. Die Analyse von Ernst & Young weist für die Jahre 2010 bis 202 einen zu erwartenden Verlust von 151 Millionen Euro aus, im schlimmsten Falle sogar ein Minus von 250 Millionen Euro. So waren in den Bilanzen teilweise die erforderlichen Zinsaufwendungen für die Kredite nicht berücksicht worden. Die zu erwartenden jährlichen Besucherzahlen waren nach Erfassung der realen Besucher 2009 auf rund 200.000 gesenkt worden. Kafitz hatte 2,5 Millionen in Aussicht gestellt.

Für die Formel 1 werden 2011 13,3 Millionen Euro, für 2013 bis 2019 61,5 Millionen Euro Verlust eingeplant. Die Wirtschaftsprüfer unterstellen nach ihrer Analyse einen Finanzierungsbedarf von 350 Millionen Euro. Selbst wenn die Austragung der Formel 1 nicht länger eingeplant würde, "sind die liquiden Mittel zum Ende des Betrachtungszeitraums mit rund 46 Mio. € negativ", so die Studie.


"Ohne den 32,5-Millionen-Zuschuss aus dem Landeshaushalt ist keines der sechs von den Experten untersuchten Zukunftskonzepte profitabel", kommtentierte der Bund der Steuerzahler das Gutachten von Ernst & Young.

Bereits 2006 hatte der Landesrechnungshof festgestellt, dass Ende 2009 das Kapital der Ring GmbH aufgebraucht sein würde. Außerdem zahlte die Ring GmbH zu hohe Gehälter und beschäftigte zu viele Berater, Aufträge wurden ohne Ausschreibungen vergeben, jedes Formel-1- Ticket überdies mit 133 Euro subventioniert.

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